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zuletzt überarbeitet: 11.06.2011
 
Übersicht
 

Amokläufe
Angst / Ängste
Aggression
AIDA-Regel
Alpha-Zustand
Altruismus
Analogien
Analytik
Anpassung
Arbeit
Argumentation
Armut
„Aufschieberitis”
Aussichtslosigkeit
Automation
Autopoiesis

 
 
zuletzt überarbeitet: 11.06.2011
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Amokläufe
...sind das Resultat, wenn sich Menschen ohnmächtig ( = ohne Macht ) fühlen, und irgendwann auf die Idee kommen, zumindest ein Mal den Genuss zu erleben, über Macht zu verfügen und Macht auszuüben. Es handelt sich dabei eben nicht um computerspielsüchtige Freaks und psychisch labile Einzelgänger, sondern Menschen „wie Du und ich”, die unter dem Eindruck von Machtlosigkeit in Verbindung mit völliger Aussichtslosigkeit jede Hemmung verlieren. Dabei wirken „angestaute Aggressionen” wie in der „Reiz-Summen-Regel” erläutert (siehe dort). Potenziell kann jeder Mensch zum Amokläufer werden. Persönliche Empfehlung: >> Spielfilm „Falling Down”
siehe auch: Ohnmacht, Reiz-Summen-Regel


Angst / Ängste
In aller Regel entsteht Angst (völlig unnötig), wenn das gewohnte „Ursache->Wirkung”-Denken in der gedanklichen Vorstellung eines Situationsverlaufes versagt - wobei es auch oftmals noch beängstigender wirkt, wenn dadurch gar kein bestimmter Verlauf bzw. überhaupt kein Ergebnis absehbar ist, als wenn zumindest positiver und negativer Ablauf in etwa gleich wahrscheinlich scheinen. Das eigentliche Kernproblem ist hierbei weniger die Situation als solche, sondern der Versuch, den Verlauf mittels „Ursache->Wirkung”- und „Wenn->Dann”-Denken absehen zu wollen.
siehe auch: Ursache->Wirkung-Prinzip, Wenn->Dann-Logik, Zukunftsangst


Aggression
Ein möglicher Ausdruck von empfundener Ohnmächtigkeit (ohne Macht zu sein), mit der Gegenreaktion, auf irgendeine Weise dennoch Macht ausüben zu können, etwa gegenüber schwächeren Menschen oder auf Gegenstände („Zerstörungswut”). Durchaus auch in subtiler Form wie etwa Graffity-Sprayereien, Mobbing oder Stalking, wenn jemand seine „Macht” (heimlich) im Hintergrund ausüben kann. Eminent wichtig dabei: es gibt keinen Menschen, der per se (quasi: „vom Charakter her”, „von Natur aus” ) aggressiv ist, sondern Aggression entsteht immer aus einem Zusammenhang, weshalb sich auch hier mittels „Ursache->Wirkung” und „Wenn->Dann” weder Ursachen noch Lösungen finden lassen.
siehe auch: Ohnmacht, Gewalt, Mobbing, Verhalten, Eigenschaften


AIDA-Regel
Eine steinalte Regel aus dem Jahr 1898, die jedoch heute noch immer in der Werbung angewendet wird: „Attention -> Interest -> Desire -> Action”, auf deutsch „Aufmerksamkeit erregen -> Interesse wecken -> Kaufwunsch bewirken -> Handlung (z.B. Kauf) bewirken”. Unschwer zu erkennen darin das logische „Wenn->Dann”-Wunschdenken, man könne auf diese Weise Menschen steuern und lenken.
siehe auch: Ursache->Wirkung-Prinzip, Wenn->Dann-Logik, Marketing, Werbung


Alpha-Zustand
Ein Bereich der Gehirnaktivität, der im Elektroenzephalogramm (EEG) gemessen wird. Gemessen auf einer Skala von 0 bis 35 Hertz und in einzelne Stadien unterschieden, die als Delta, Theta, Alpha und Beta bezeichnet werden. Im Alpha-Zustand befindet sich das Gehirn kurz vor dem Einschlafen bzw. kurz nach dem Aufwachen, wobei die Gehirnaktivität im Frequenzbereich von etwa 8 bis 12 Hertz liegt. Ein Mensch ist dabei zwar geistig wach, befindet sich jedoch in einem ruhigen Zustand der Entspannung, der als ideal für Kreativität und Problemlösungen gilt.
siehe auch: Gehirn, Biodiversität, Kreativität


Altruismus
„Selbstlosigkeit” als Gegenbegriff zum Egoismus: Die eigenen Ziele und Absichten richten sich nach dem Wohl anderer bzw. nach dem Gemeinwohl. Die Überschneidung der beiden Gegensätze können als „Liebe” bezeichnet werden. Altruismus wird oft auch als „Uneigennützigkeit” bezeichnet, trifft es jedoch nicht ganz, da ein Denken und Handeln zum Wohle anderer nicht zwangsläufig mit einem konkreten Nutzen verbunden sein muss, dem entsprechend auch nicht den Verzicht auf einen Nutzen bedeutet. Beispiel: Ein so genannter „Gentleman” ist jemand, der alles dafür tut, damit sich die Menschen in seiner Umgebung wohlfühlen - wobei ein solches Wohlfühlen allerdings aus vielerlei unterschiedlichen Aspekten entsteht, nicht aus einem ganz bestimmtem, konkretem Nutzen.
siehe auch: Egoismus, Selbstbehauptung


Analogien
Bekannt aus der hermetischen Philosophie ist das Analogiegesetz „Wie unten, so oben”. Quasi das „Gegenteil” der Logik. Erkenntnisgewinn findet hierbei nicht durch Folgerichtigkeit (Logik) statt, sondern durch Ähnlichkeiten und Zusammenhänge (das „größere Ganze”). Ein Beispiel für die Anwendung sind Metaphern, die „im übertragenen Sinne”, also indirekt wirken, und dabei das Mitdenken und Verstehen, zum Teil auch die Erfahrung des „Empfängers” erfordern (z.B. „Auf den Schwingen der Liebe”, „Es ist Sand im Getriebe”, „Konjunkturmotor”), während die Logik vom „Empfänger” unabhängig ist: wenn ein Glas auf den Boden fällt, dann zerbricht es; folgerichtig und gesetzmäßig („Wenn->Dann”).
siehe auch: Systemforschung, Zusammenhänge, Logik


Analytik
Entgegen der landläufig kursierenden Vorstellung ist eine Analyse keine „genaue Untersuchung” von irgendetwas, sondern das Zerlegen von etwas Ganzem in dessen Einzelteile. Eine Analyse kann daher allenfalls zweckmäßig sein, wenn es sich um materielle Gegenstände handelt, die sich tatsächlich zerlegen lassen. Es wird jedoch abstrus, wenn das bei immateriellen Erscheinungen und Vorgängen praktiziert wird, wie etwa beim Denken und Verhalten von Menschen bzw. menschlichen Systemen. Eindrückliches Beispiel: die „Psycho-Analyse” = das „Zerlegen von Geist und Seele”. Doch auch bei materiellen Erscheinungsformen ist die Analytik hochgradig fehleranfällig und irreführend, weil dabei entscheidende Einflüsse übersehen werden (siehe „Emergenz”). Oder wie der Informationsforscher Prof. Bart Kosko meint: „Schon die Analyse eines Ist-Zustandes ist unlogisch, weil sie nur eine Wahrscheinlichkeit repräsentiert”.
siehe auch: kartesianisches Weltbild, Wissenschaft, Systemforschung, Emergenz


Anpassung
Sinnvollerweise sollte der Vorgang der Anpasssung nicht mit dem Ergebnis einer Anpassung über einen Kamm geschoren werden: Was einzig und allein immer nur tatsächlich beobachtet werden kann, ist das Ergebnis; der Anpassungsvorgang ist allenfalls nur als theoretische Rückschau möglich, kann also auch immer nur im Nachhinein vorgenommen werden. Deshalb lässt sich mit einem „Konzept der Anpassung” auch nichts vor-planen, auch wenn das im so genannten „Change Management” in Aussicht gestellt wird. Zudem ein beliebter Fehler: die Evolution als „Prinzip der Anpassung” zu bezeichnen, da eine Anpassung immer auch eine bereits vorhandene Passform voraussetzt, anhand der schließlich beurteilt werden kann, ob etwas passt oder (noch) nicht. Das wiederum würde einen Gott, einen Schöpfer voraussetzen, der jedoch in der Evolutionstheorie à la Darwin ausgeschlossen wird.
siehe auch: Darwinismus, Evolution, Change Management, Erziehung, Sozialisation


Arbeit
Sehr erfolgreich wurde die Ansicht verbreitet und duchgesetzt „Wer Arbeit hat, dem geht es gut, und der trägt zum Allgemeinwohl bei. Wer keine Arbeit hat, der liegt nur faul herum und fällt der Allgemeinheit zur Last”. Sowie: die Arbeitslosenstatistik als Indikator für die Lage der Nation. Die Glorifizierung der Arbeit als „Quelle für Reichtum” folgt nicht zuletzt aus dem Werk „Reichtum der Nationen” von Adam Smith, anno 1776(!), der noch heute(!) praktizierten „Wirtschaftsbibel”. Wobei Otto Normalbürger in aller Regel vergisst sich die Frage zu stellen, für wen die Verbreitung dieser Ansicht eigentlich vorteilhaft ist - nämlich hauptsächlich für die, die andere für sich arbeiten lassen.
siehe auch: 8-8-8-Regelung, Wirtschaft, Taylorismus, Leistungsgesellschaft


Argumentation
Auf der Grundlage des Ausschlussverfahrens nach dem „Entweder-Oder” (siehe dort) sowie nach dem logischen „Wenn->Dann”-Wunschdenken von „Ursache->Wirkung” soll am Ende einer Kette von nacheinander abfolgenden Argumenten das Ergebnis der Überzeugung stattfinden. Dahinter verbirgt sich ein mechanistisches Welt- und Menschenbild, als sei menschliches Denken und Verhalten kalkulierbar und berechenbar, weshalb hierbei zwangsläufig gern auf Techniken(!) und Methoden zurückgegriffen wird.
siehe auch: Ursache->Wirkung-Prinzip, Wenn->Dann-Logik, Marketing, Werbung


Armut
(Natürlich) ein willkürlicher Begriff, der irgendwelche Maßstäbe voraussetzt, die aus irgendwelchen Gründen als Maßstäbe gesetzt wurden; heute in der Regel bezogen auf finanzielle Armut. Als Gegenteil von wirtschaftlichem Reichtum mit (zuweilen: gewolltem) Konfliktpotenzial verbunden. In Deutschland gelten circa 10% der Menschen als arm bzw. leben „an der Schwelle zur Armut”, circa 1,2 Millionen Kinder wachsen in Armut auf. Insgesamt haben 30% der Deutschen entweder keinerlei Ersparnisse oder sind überschuldet und schweben deshalb in „Armutsgefahr” (lt. „Armutsbericht” der Bundesregierung 2008). Immer mehr Betroffene benötigen einen oder mehrere Nebenjobs, um den Absturz in die Armut zu verhindern, hin und wieder in den Medien als „Arm trotz Arbeit”.
siehe auch: Dritte Welt, Lebensstandard, Geld, Bürgergeld


„Aufschieberitis”
Fachlich: „Prokrastination”. Das Hinauszögern der Erledigung unangenehmer Tätigkeiten, selbst wenn sich der Betroffene über die Wichtigkeit und (ggf. erheblichen) Nachteile voll im Klaren ist. Hier steht eine „mentale Hürde” im Weg, die vom Betroffenen kaum übersprungen werden kann, zumal das eigentliche Problem in aller Regel nicht in der Tätigkeit an sich liegt, die zu erledigen ist: Ein dringender Anruf wird etwa nicht aufgeschoben, weil das Telefonieren ein Problem ist, sondern weil vielmehr ein inneres Problem besteht, ggf. vom Gesprächspartner abgelehnt zu werden - wobei dann auch keine Checkliste und/oder Methode hilft, die ein erfolgreicheres Telefonieren ermöglichen soll. Um die tatsächlichen Hürden zu erkennen, kann ein Coaching (siehe dort) sinnvoll sein.
siehe auch: Angst, kognitive Dissonanz, Selbstvertrauen, Coaching, Prokrastination


Auslese
In seinem 1859 veröffentlichten Buch „Vom Ursprung der Arten durch Mittel der natürlichen Selektion oder die Erhaltung bevorzugter Rassen im Kampf um das Leben” stellte Charles Darwin die Theorie der „Evolution durch natürliche Auslese” auf, die sich bis heute als Denkhaltung und Lebenseinstellung etablieren konnte: Der ganz alltägliche Egoismus in Form des „Was habe ich davon?”, begünstigt durch den Grundsatz der „wettbewerbsorientierten Selbstbehauptung” in der Wirtschaftstheorie, in das allgemeine Denken übergegangen. „Nur der Stärkere überlebt” nicht nur in Assessmentcentern und auf der linken Spur der Autobahn, sondern bereits bei den Kleinsten in der Grundschule. Es geht nicht nur um das wirtschaftliche, sondern damit auch um das soziale Überleben jedes Einzelnen: Darwin als ständiger Lebensbegleiter im 21. Jahrhundert.
siehe auch: Darwinismus, Egoismus, Selbstbehauptung


Aussichtslosigkeit
So, wie auch Angst (siehe dort) entsteht Aussichtslosigkeit, wenn das „Ursache-> Wirkung”-Denken in der gedanklichen Vorstellung eines Situationsverlaufes versagt, also wenn jemand per logischem „Wenn->Dann” in seiner Lage keinerlei Aussicht auf irgendeine Besserung findet - ohne dabei zu berücksichtigen, dass sich Situationen eben nicht logisch entwickeln und verändern. Das eigentliche Problem ist dann also nicht die Lage als solche, sondern die Betrachtungsweise, weshalb auch die Lösung des Problems jeweils nichts bzw. nur indirekt mit der Situation zu tun hat.
siehe auch: Angst, Ohnmacht, Ursache->Wirkung-Prinzip, Wenn->Dann-Logik, Süchte, Verzweiflung


Automation
Nicht erst mit der Industrialisierung, sondern bereits im Jahr 1806 nahm die Automation mit dem Einsatz des mechanischen Webstuhls ihren Lauf, als gelernte Facharbeiter überflüssig wurden und durch billigere, ungelernte Arbeiter ersetzt wurden, die nur noch aufpassen mussten, dass die Maschinen liefen. Die heutige Diskussion über ein solch „unmoralisches Managementgebaren” ist also keineswegs neu. Die Automation kann als Fluch betrachtet werden, weil sie „Arbeitsplätze vernichtet”, sie kann auch als Segen betrachtet werden, weil sie dem Menschen schwere körperliche und/oder stupide Arbeit erspart. Das Automatisierungspotenzial liegt heute noch immer bei etwa 50%. Es wird also noch immer verbreitet menschliche Arbeitskraft eingesetzt, wo längst Maschinen und Computer diese Arbeiten vollautomatisiert übernehmen könnten - künstlich verhindert (genauer: aufgeschoben), um die Arbeitslosenzahlen in Grenzen zu halten. Die nächste große Automatisierungswelle dürfte in den Supermärkten stattfinden, wenn Kassiererinnen überflüssig werden: die Technik ist bereits einsatzfähig und wird im „Future Store®” in Rheinberg seit Jahren getestet.
siehe auch: Arbeit, Wirtschaft, Effizienz, Humankapital


Autopoiesis
...ist die Eigenschaft eines Systems, sich selbst zu reproduzieren und sich selbst zu regeln, durch die Fähigkeit, seine Grenzen selbst zu definieren, und dabei nur das aus der Umwelt aufzunehmen, was es „gebrauchen kann”. Nach dem Neurobiologen Humberto Maturana, der den Begriff „Autopoiesis” creierte, handelt es sich dabei um ein Charaktermerkmal des Lebens, bzw. um lebende von unbelebten Systemen unterscheiden zu können. Niklas Luhmann übernahm diesen Begriff in seine Systemtheorie, da sich auch soziale Systeme durch Kommunikation von ihrer Umwelt abgrenzen und dabei ebenfalls nur das verwenden, was ihrem Thema entspricht.
siehe auch: Selbststeuerung, Systemforschung, Homöostase


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